Wann sollte man Zähneputzen, um die bestmögliche Zahnpflege zu erreichen? Wir klären auf.
Die meisten Menschen greifen aus Gewohnheit meistens morgens nach dem Aufstehen und abends vor dem Zubettgehen zur Zahnbürste, um die Zähne von der schädlichen Plaque zu befreien. Ein empfohlenes drittes Mal zur Mittagszeit kann meistens kaum vollzogen werden, da im Büro nur wenig Zeit und Diskretion zur persönlichen Hygiene zur Verfügung stehen.
Wie aber holt man trotzdem die bestmögliche Zahnpflege aus den verfügbaren Zeiträumen heraus? Wann sollte man am besten putzen? Gibt es eine besondere Reihenfolge, vor allem, wenn kurz vorher oder nachher eine Mahlzeit ansteht?
Das Essen macht den Unterschied
Zunächst: Die morgendliche und abendliche Zahnreinigung ist eine dringlichste Empfehlung und durch nichts zu ersetzen. Putzen Sie, wenn möglich, auch mittags. Gerade morgens kommen die meisten Menschen jedoch in Zeitnot, wenn es um die Nahrungsaufnahme und das Zähneputzen geht.
Im Volksmund kursiert daher die Überzeugung, dass man grundsätzlich nach dem Essen putzen sollte, um Essensreste und Bakterien effizient auf einen Schlag zu entfernen. Schließlich möchte man ja nicht das gerade Gereinigte sofort wieder verdrecken. Die dahinterstehende Logik ist grundsätzlich nicht falsch, denn klebrige und zuckerhaltige Substanzen sollten wirklich nicht länger als nötig auf der Zahnoberfläche verweilen.
Vorsichtig sollte man aber bei säurehaltigen Speisen walten lassen, denn Säuren können den Zahnschmelz mikroskopisch verätzen, aufweichen und für einen mechanischen Abrieb anfällig machen. Vor allem auf Obst, Früchte und Säfte sollte eine gewissen Pause folgen, bevor die Zahnbürste eingesetzt wird. In der Regel ist der Zahnschmelz – je nach Nahrung – nach 30-120 Minuten wieder stabil genug, um normal geputzt zu werden.
Nach säurehaltigem Essen sollten Sie nicht sofort putzen
Es entsteht ein strategisches Dilemma, welches je nach Situation individuell gelöst werden sollte. Die Faustregel: Je saurer das Essen ist, desto eher sollte man vor dem Essen die Zähneputzen. Wenn Sie also morgens nur wenige Früchte essen, putzen Sie Ihre Zähne am besten nach dem Frühstück. Sind Sie jedoch ein Fan von einem gemischten Frühstück und können nicht vollständig auf säurehaltige Speisen verzichten, können Sie auch mit einer weichen Bürste vorsichtig nach dem Essen putzen.
Unterschätzen Sie Ihren Speichel nicht
Auch wenn Obst süß ist und sich der Fruchtzucker auf den Zähnen ablagert, darf man die wichtige Rolle des Speichels nicht unterschlagen, welcher die Zähne auf natürliche Weise reinigt und remineralisiert. Bei süßen oder sauren Speisen wird die Speichelproduktion sinnvollerweise intensiviert und hilft dabei, die Zähne durch Neutralisierung vor den Fruchtsäuren und dem Zucker zu schützen und die erlittenen Schäden zu reparieren. Daher braucht man bei einem normalen Konsum vor Äpfeln oder Birnen grundsätzlich keine Angst zu haben. Aus demselben Grund wird übrigens auch oft Kaugummi empfohlen, der die Speichelproduktion ebenfalls anregt. Diesen sollte man aber, wie die Zahnbürste, auch erst mit ausreichend Zeitabstand konsumieren.
Keine Nachtschicht für Bakterien
Die wichtigste Reinigung des Tages fällt abends nach der letzten Mahlzeit an. Am sichersten gehen Sie, wenn Sie unmittelbar vor dem Zubettgehen putzen und die letzte Mahlzeit aus den genannten Gründen bestenfalls ein paar Stunden zurückliegt. Beispielsweise enthält auch das abendliche Glas Wein einen erheblichen Anteil an Säure, deren Wirkung ausgesessen werden sollte.
Da gerade Nachts einige Faktoren zusammenkommen, welche die Zahngesundheit gefährden (z.B. Schlafen mit offenem, trockenem Mund oder Zähneknirschen), sollte zumindest Plaque keinen davon darstellen. Vor der Nachtruhe ist auch der perfekte Zeitpunkt, um mit Zahnseide die Zwischenräume zu klären.
Ihr Joe Schankin