Zahnarztpraxis Dr. J. Schankin

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„Meine schlechten Zähne sind Veranlagung!“ Kann das wirklich sein? Wir fühlen dem Mythos auf den Zahn!

Es ist für Zahnärzte kein Geheimnis, dass die Zahnqualität von Eltern und Kindern oft sichtbare Ähnlichkeiten aufweist. Wie auch in vielen anderen Lebenssituationen dienen die Eltern den Kindern als Vorbild, wodurch sich bestimmte Prozesse oder hygienische Überzeugungen auf die nächste Generation übertragen. Mitunter eben auch eine verbesserungswürdige Zahnpflege.

Viele Patienten besitzen allerdings die Vorstellung, dass sie nur bedingt für den Zustand oder die Widerstandsfähigkeit ihrer Zähne verantwortlich sind und ein Großteil der Zahnqualität durch genetische Veranlagung bestimmt wird. In solchen Fällen wird dann oft auf die Familiengeschichte verwiesen und dass Eltern und Großeltern bereits „schlechte Zähne“ hatten.

Es gilt also herauszufinden, welcher Faktor letztendlich den größeren Einfluss ausübt und welche notwendigen Schritte zur Prävention und Behandlung ergriffen werden müssen. Hierfür sollte man zunächst einmal definieren, was man unter „schlechten Zähnen“ eigentlich versteht:

Sind sie besonders anfällig für Karies? Haben sie einen problematischen Schiefstand? Parodontitis? Verfärbungen oder Beschädigungen? Fehlen gar welche oder fallen sie schnell aus?

Es wird ersichtlich, dass es ein breites  und teils auch subjektives Spektrum an Kriterien gibt. Es lohnt sich also, die einzelnen Fälle detailliert zu begutachten und eventuelle Zusammenhänge zu erkennen.

1. Karies

Da Karies fast ausschließlich durch aggressive Mikroorganismen ausgelöst wird, kann er zwar durchaus übertragen, aber nicht im klassischen Sinne vererbt werden.

Richtig ist, dass Menschen unterschiedlich starke und widerstandsfähige Zahnsubstanzen ausbilden können. Allerdings ist der Unterschied meist so gering, dass eine von den Eltern falsch erlernte Mundhygiene viel schlimmere Folgen für das eigene Gebiss hat. Eltern unterschätzen hier oft die Wichtigkeit einer sorgsamen Unterweisung.

Richtig ist auch, dass Speichel eine enorme Rolle bei der Remineralisierung der Zähne spielt und eine essenzielle Schutzfunktion besitzt. Menschen mit der Veranlagung geringer Speichelbildung und/oder wenigen Mineralien leiden unter einem realen Nachteil, da die Zähne weniger schützende Nährstoffe erhalten und gleichzeitig trockenliegen. Dies begünstigt die Vermehrung und die Arbeit der schädlichen Mikroorganismen.

Fazit: Karies selbst ist nicht vererbbar, aber es gibt Veranlagungen, die ihre Entstehung begünstigen können. Am besten begegnet man ihr mit einer gründlichen, täglichen Zahnreinigung und optimaler Putztechnik. Betroffene sollten die Finger von Substanzen oder Genussmitteln lassen, die den Speichelfluss beeinträchtigen und auf eine gesunde Ernährung Wert legen (Stichwort Zucker & Säure).

2. Schiefstand

Schiefe Zähne sind grundsätzlich eine Sache der Veranlagung, da der verfügbare Platz, die Position der Zähne und die Kieferform von genetischen Faktoren bestimmt werden. In schlimmeren Fällen kann sich der Zustand im Laufe des Lebens auch noch deutlich verschlechtern und zu Folgeproblemen führen, wenn aufgrund von Fehlstellungen keine sachgemäße Reinigung und Pflege erfolgen kann.

Bei einem Schiefstand, der über eine rein ästhetische Problematik hinausgeht, sollte dringend über eine kieferorthopädische Behandlung nachgedacht werden. Ein Zahnersatz ist in Folge meistens teurer als eine einmalige Korrektur der Zahnstellung, für die man im Übrigen nie zu alt ist. Auch als Erwachsener kann eine solche Behandlung zu einer enormen Verbesserung führen – auch was das Selbstbewusstsein und die Ausstrahlung angeht.

3. Parodontitis

Es gilt als erwiesen, dass eine Anfälligkeit für Parodontitis tatsächlich vererbbar ist. Ähnlich wie bei der Karies spielen aber auch hier multifaktorelle Auslöser eine Rolle (u.a. auch die Speichelproduktion). Doch auch der Lebensstil des Patienten (z.B. Rauchen, Putzgewohnheiten etc.) kann Parodontitis dramatisch beschleunigen.

4. Verfärbungen & Beschädigungen

Verfärbungen und Beschädigungen gehören nicht zum Spektrum der erblich bedingten Probleme, sondern lassen sich auf einen wenig rücksichtsvollen Umgang mit dem eigenen Gebiss zurückführen. Kaffee, Zigaretten, Tee oder Zähneknirschen strapazieren den Zahnschmelz auf Dauer. Verfärbungen lassen sich meistens schnell und einfach durch eine professionelle Zahnreinigung vom Zahnarzt entfernen, in hartnäckigen Fällen mit einem Bleaching. Auch Beschädigungen können meisten auf unkompliziertem Weg mit Kronen und Füllungen etc. ausgebessert werden.

5. Fehlende Zähne / Zahnverlust

Einen spontanen Zahnverlust erlebt man in der Regel nur durch direkte Gewalteinwirkung (Sturz oder Schlag).  Werden Zähne über einen längeren Zeitraum immer lockerer, spricht vieles für andere Ursachen wie z.B. Parodontitis.

Zusammenfassung:

Direkte Zahnschäden sind grundsätzlich keine Folge von schlechten Genen. Akute Probleme haben meist sehr individuelle Vorgeschichten, die auf falsche oder nicht ausreichende Pflege zurückzuführen sind. Jedoch können bestimmte erbliche Ausgangsbedingungen tatsächlich dazu führen, dass die notwendige Hygiene nicht durch Standardmaßnahmen erreicht werden kann. Hier gilt es, durch eine genaue Analyse einen Handlungsplan mit dem Patienten zu erarbeiten, mit dem er trotz unvorteilhafter Ausgangslage möglichst lange gesunde Zähne behält.

Wir beraten Sie gerne und gehen die Herausforderung zusammen mit Ihnen an! Vereinbaren Sie jetzt einen Termin in unserer Praxis.
Wir freuen uns auf Sie

Ihr Joe Schankin