Zahnarztpraxis Dr. J. Schankin

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Zähneknirschen ist mittlerweile kein Randphänomen mehr. In unserem hektischen Alltag leiden immer mehr Menschen unter der charakteristischen Stressreaktion.

Die Ursachen hierzu sind noch nicht gänzlich erforscht, aber in vielen Fällen scheint sich die Psyche eine Art Ventil zu suchen, um angestauten Druck abzubauen. Desweiteren können auch Kieferprobleme oder Zahnfehlstellungen zu vermehrtem Knirschen führen – Grund genug, dem Thema auf den Zahn zu fühlen.

Was passiert beim Zähneknirschen und wodurch wird es ausgelöst?

Aus medizinischer Sicht handelt es sich beim Zähneknirschen um eine sogenannte Parafunktion. Sie beschreibt ein von der Norm abweichendes und in sich unnützes Verhalten, ähnlich dem Nägelkauen oder Daumenlutschen. Die Betroffenen pressen hierbei ihren Kiefer und die Zähne so fest auf- und aneinander, dass es zu vorzeitigen Abnutzungsschäden am Zahnapparat kommt.

Der Vorgang passiert fast ausnahmslos unbewusst, zumeist im Schlaf oder in stressigen Alltagsituationen, die eine hohe Konzentration erfordern. Wird das Knirchen nicht behandelt, ist es für die beschädigten Zähne nicht möglich, ihren natürlichen Schutz langfristig aufrecht zu erhalten. Dies macht sie anfällig für Karies oder anderweitige Erosionen. Im schlimmsten Fall lockern sich die Zähne sogar derart, dass sie ausfallen. Auch der Kiefer selbst kann Schaden nehmen, da er wie jedes andere Gelenk durch übermäßige Beanspruchung verschleißt.

Zu den weniger fatalen, aber nicht minder belastenden Problemen gehören zudem noch Verspannungen, Kopfschmerzen, Migräne, Tinnitus, Muskelkater und Verkrampfungen, die durch die funktionale Störung ausgelöst werden. So kann sich ein regelrechter Teufelskreis aus Beschwerden ergeben.

Wie man sieht, ist es schwierig, einen konkreten Auslöser ausfindig zu machen, da jeder Mensch anders auf Stress und Anspannung reagiert und auch körperliche Belastungen das Krankheitsbild begünstigen.

Wie kann man Zähneknirschen behandeln?

Wir als Zahnärzte haben die Aufgabe, die Zähne vor (weiteren) Schäden zu schützen, bis eine langfristige Lösung zur Verfügung steht. Hierzu fertigen wir individuelle Aufbissschienen an, welche die Zähne in der Nacht oder am Tag vor zu starker Beanspruchung schützen. Mit den praktischen Schienen kann sogar die Kiefermuskulatur zum Teil entlastet werden, sodass wir hier kurzfristig orthopädisch unterstützen können.

Trotzdem zählt das Zähneknirschen zu den eher typischen, nervösen Verhaltensauffälligkeiten.

Wir empfehlen im Rahmen eines ganzheitlichen Behandlungsansatzes die Konsultation eines Psychologen, um den Auslösern auf den Grund zu gehen. So besteht die Chance, in Zukunft besser mit Stress umgehen zu können, oder die Anspannung auf andere Weise abzubauen.

Liegt ein (kiefer-)orthopädisches Problem, wie eine Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD), vor, sieht der Behandlungsansatz anders aus, denn in diesem Fall muss die ordnungsgemäße Funktionalität von Kieferstellung, Muskeln und Zahnaufbiss wiederhergestellt werden. Hierfür arbeiten verschiedene medizinische Disziplinen eng verzahnt miteinander. Neben Zahnspangen oder Zahnersatz gibt es auch unterstützende Entspannungsmethoden wie Massagen, Akupunktur, physiotherapeutisches Training oder manuelle Therapien. Yoga, Pilates oder autogenes Training sind in diesem Kontext empfehlenswert, um die psychische wie physische Grundhaltung zu verbessern.

Hat der Patient ein gutes Vertrauensverhältnis zu Familie, Freunden oder Kollegen bietet es sich an, dass er/sie sich von diesen immer wieder auf sein Verhalten hinweisen lässt, wenn es akut wird. So entsteht ein Bewusstsein für die betreffenden Situationen, wodurch aktiv besser entgegengesteuert werden kann.

Wenn Sie Fragen zum Thema haben, beantworten wir diese wie immer gerne in einem persönlichen Gespräch.

Ihr Joe Schankin