Zahnarztpraxis Dr. J. Schankin

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Zahnstein sieht nicht nur unschön aus, sondern kann Entzündungen, Parodontitis und Karies verursachen.

Auch wenn es sich unappetitlich liest: Jeden Tag treiben Myriaden von Bakterien in unserer Mundhöhle ihr Unwesen. Das feuchte Klima und die stetige Zufuhr von Nährstoffen bieten optimale Wachstumsbedingungen für zahlreiche Untermieter, die den Zähnen ordentlich zusetzen. Ein entscheidender Faktor ist hierbei das Thema Zahnstein, der Entzündungen, Parodontitis und Kariesprobleme begünstigt. So kann die weiche Plaque wortwörtlich zum Härtefall werden, wenn nicht regelmäßig interveniert wird.

Woher kommt Zahnstein und woraus besteht er?

Vereinfacht gesagt handelt sich bei Zahnstein um verhärtete, mit Mineralien angereicherte Plaque.

In einem Wechselspiel aus Speichelproduktion und Nahrungsaufnahme bilden sich permanent Biofilme auf den Zahnoberflächen, die für Bakterien besonders angenehme Lebensbedingungen bereitstellen.

Hier können sie sich an Mikronährstoffen und Zellbestandteilen laben und sich ungehemmt vermehren, sofern nicht regelmäßig geputzt wird. Leider kommen wir beim Zähneputzen aber nicht immer in alle Ecken, Ritzen und Taschen, wodurch sich die Plaque an diesen Stellen über längere Zeit halten kann.

Nun gibt es zwei Möglichkeiten:

In den Zwischenräumen führt der Belag typischerweise zu Karies, da die Plaque hier „weicher“ bleibt, als in der Nähe der Speicheldrüsen. Die Bakterien und ihre Ausscheidungen greifen also den Zahnschmelz so lange an, bis dieser schließlich nachgibt und ein Loch entsteht. In der Nähe der Speicheldrüsen passiert aber oft folgendes: Durch den hohen Anteil von Kalziumphosphaten und Mineralien im Speichel versteinert die Plaque nach und nach und wird knochenhart.

Welche Gefahren gehen von Zahnstein aus?

Unter dem Zahnstein kommt es anfänglich zwar seltener zu Karies, da die Verkalkung auch den Bakterien die Arbeits- und Lebensgrundlage entzieht, jedoch wächst mit dem Volumen auch die raue Oberfläche des Zahnsteins, welche durch ihre Beschaffenheit mittelfristig zum Paradies für schädliche Mikroorganismen wird. Mehr noch als die Zähne wird das Zahnfleisch ununterbrochen angegriffen, welches sich entzündet und zurückweicht: Eine Parodontitis entsteht.

Überdauert dieser Zustand einen längeren Zeitraum, bildet sich der Kieferknochen fortschreitend zurück, bis der Zahn sich löst und schließlich ausfällt.

Zeitgleich können natürlich auch Bakterien Fuß fassen, die den gesamten Körper belasten und zu umfangreicheren Problemen führen (z.B. Herz-Kreislauf).

Wer ist gefährdet?

Einen erheblichen Unterschied machen vor allem zwei Faktoren: Die persönliche Mundhygiene und die individuelle Veranlagung.

Einige Personen neigen tatsächlich vermehrt zur Zahnsteinbildung, da ihr Speichel von Haus aus viele Mineralien enthält. Diese können oft trotz vorbildlicher Zahnhygiene die Zahnsteinbildung kaum verhindern.

Ansonsten gilt: Wer schlecht putzt, lässt den Bakterien viel Spielraum.

Was kann man gegen Zahnstein unternehmen?

Regel Nummer eins ist – wie so oft – gründliches und regelmäßiges Zähneputzen, um die noch weiche Plaque gar nicht erst verkalken zu lassen. Diese prophylaktische Maßnahme muss stets betont werden, denn ohne diese schädliche Vorbedingung können sich die Mineralien dort einlagern, wo sie wirklich gebraucht werden: Im Zahnschmelz.

Die Reinigung sollte vor allem in der Nähe der Speicheldrüsen intensiver ausfallen (vordere, untere Schneidezähne/obere Backenzähne) und mit Zahnseide sowie ggf. Mundspülungen unterstützt werden.

Hat sich bereits Zahnstein gebildet, ist der Zahnarztbesuch die einzig gangbare Vorgehensweise. Von eigenen Versuchen, den Zahnstein zu entfernen, muss in jedem Fall abgeraten werden, da das Verletzungsrisiko erheblich ist und man allein aus anatomischen Gründen nicht dazu in der Lage ist, den Zahnstein vollständig zu entfernen. Im schlimmsten Fall verwundet man das Zahnfleisch oder beschädigt die Zahnoberfläche, was zu viel größeren Infektionen oder Entzündungen führen kann.

Wir Zahnärzte führen eine professionelle Zahnreinigung mit speziellen Geräten durch, die nur eine minimale Auswirkung auf das umliegende Gewebe haben. Mit Ultraschall und feinen Metallköpfchen wird der Zahnstein gründlich und schnell abgeschliffen. Nach der Behandlung wird eine konservierende Paste aufgetragen, um das Ergebnis länger aufrecht zu halten.

In den meisten Fällen muss die Behandlung aber regelmäßig wiederholt werden, da Zahnstein, je nach Speichelzusammensetzung, ein hartnäckiger Begleiter ist und immer wieder auftritt. Hierfür unterstützen viele Krankenkassen ihre Versicherten mit einer jährlichen Zahnreinigung. Risikopatienten sollten aber mit zusätzlichen Kosten rechnen, da sie die Behandlung unter Umständen öfter wahrnehmen müssen.

Trotzdem: Die Kosten eines Zahnersatzes übersteigen die der Zahnreinigungen um ein Vielfaches – dies sollte in die persönliche Kalkulation mit einfließen. Wir beraten Sie natürlich gerne zum Thema!

Ihr Joe Schankin